Wilde Horde: Eine tiefgehende Analyse der Fangruppierung

 

Der Fußballclub 1. FC Köln hat lange Tradition in Deutschland und blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Kein Wunder, dass der Verein viele Fans zählt. Er gilt als einer der mitgliederstärksten Vereine mit zahlreichen Fanclubs, die nicht nur rund um Köln zu finden sind. Weltweit gibt es mehr als 1.000 Fanclubs, die sich mit dem 1. FC Köln verbunden fühlen. Einer davon ist die Wilde Horde. Wie ist der Fanclub aufgebaut, welche Absichten stecken dahinter und welchen Einfluss übt der Club aus? Diesen und weiteren Fragen geht der nachfolgende Artikel auf den Grund.

 

Ursprung und Geschichte

Der 1. FC Köln ist ein aktiver Sportverein in Nordrhein-Westfalen, der mehr als 140.000 Mitglieder zählt. Seit dem 13. Februar 1948 besteht der Spielverein, der bis 1998 über 49 Jahre in der Fußball-Bundesliga spielte. Seitdem folgten mehrere Auf- und Abstiege innerhalb der oberen Bundesligen. Die Mannschaft heißt im Volksmund die Geißböcke, denn es handelt sich um das Maskottchen des Vereins. Die Fangruppierung Wilde Horde hält dem Spielverein seit dem 7. Dezember 1996 die Treue und feuert die Mannschaft im heimischen RheinEnergieSTADION an. In der Südkurve des Stadions sind die Fans, die eine der größten Ultra-Gruppierungen in Deutschland ausmachen, zu finden. Auch bei Auswärtsspielen sind die Mitglieder häufig vor Ort, um den 1. FC Köln zu unterstützen.

 

Strukturen und Organisation

Die Wilde Horde ist kein offizieller Fanclub des 1. FC Kölns, sondern eine unabhängige und eigenständig organisierte Ultra-Gruppierung. Der Verein ist als einer von über 1.000 Fanclubs registriert. Rund 700 und 800 Mitglieder sind bei der Wilden Horde gemeldet. Häufig gibt es in Fangruppierungen eine geordnete Struktur - bei der Wilden Horde gibt es jedoch keine feste Hierarchie. Innerhalb der Gruppierung gibt es kleinere Strukturen, die sich um die Organisation der Chorgesänge oder Gestaltung von Fahnen und Choreografien kümmern. Die Mitglieder sorgen sich untereinander und stehe auch in schwierigen Zeiten - wie zum Beispiel in einem Trauerfall - zusammen.

 

Aktivität und Engagement

Die Ultra-Gruppierung ist bekannt für ihre Mentalität, die sie selbst Mentalità nennt. Damit ist die tiefe Verbundenheit zum Spielverein 1. FC Köln gemeint. Die Mitglieder geben aus Überzeugung alles für den Verein und beteiligen sich aktiv an der Gestaltung von aufwendigen Choreografien oder neuen Liedern für den Chorgesang. Ein Treffen für junge Erwachsene findet in regelmäßigen Abständen am Geißbockheim statt. Zudem gibt es immer wieder Aktionen, um etwa einen passenden Stammzellenspender zu finden oder Gelder für die DKMS zu sammeln.

 

Kontroversen und Herausforderungen

Die Wilde Horde ist ein multikultureller Verein, der die verschiedenen Kulturen, Musikgeschmäcker und Meinungen berücksichtigt. Das spiegelt das Motto "One group - different styles" wider. Dennoch gab es in den Jahren zwischen 2000 und 2009 Streitigkeiten unter den Mitgliedern, was zu einem Bruch im Jahr 2009 führte. Rund 20 Mitglieder verließen den Verein und gründeten zunächst die Sektion Müngersdorf und anschließend Coloniacs – Ultrà 1. Fußballclub Köln. Neben diesen beiden Gruppierungen sind die Boyz Köln in der Südkurve vertreten. Ein regelmäßiger Austausch aller Gruppierungen führt in der Regel zu einem friedlichen Beisammensein. Ferner gibt es immer wieder Streitigkeiten während eines Spiels oder außerhalb des Stadions, die die Mitglieder untereinander regeln. Dem Verein ist es wichtig, dass alles fair und geregelt zugeht. Nicht nur das Gestalten von Choreografien und Fahnen ist der Wilden Horde zuzuschreiben, sondern auch das verbotene Zünden von Pyrotechnik. Den Ultras von Bayer Leverkusen ist die Wilde Horde nicht gut gesonnen.

 

Bedeutung und Einfluss

Die Wilde Horde ist ein einflussreicher Fanverein, der für eine rege Stimmung im Stadion des 1. FC Köln verantwortlich ist. Über den Kurvenflyer "Schwaadlappe" informiert die Gruppierung über wichtige Themen. Ein anschauliches Beispiel ist die Erklärung zwischen Extremfans und Ultràs, wie die Auflage Nummer 33 aus dem Jahr 2009 zeigt. Zu den Werten des Fanclubs gehören Fairness und ein positiver Umgang mit anderen Gruppierungen. Die Wilde Horde lehnt Gewalt ab und toleriert keine Mitglieder, die Gewalt verherrlichen. Allerdings hält sich die Gruppierung nicht immer an die Regeln und hat in der Vergangenheit mehrfach Choreografien präsentiert, die nicht vom 1. FC Köln genehmigt wurden. Zuletzt geschah dies im April 2023, als die Wilde Horde ihre 20-jährige Fan-Freundschaft mit dem französischen Fanclub "Supras Auteuil" feierten. Die Choreografie erinnerte an die Vorkommnisse in Nizza, die erst einige Monate zuvor passierten.

 

Fazit

Die Wilde Horde besteht seit 1996 und ist als eine der größten Ultra-Gruppierungen in der deutschen Fußballlandschaft über die Stadtgrenze Kölns hinaus bekannt. Zwar strebt der Fanclub Fairness und einen positiven Umgang mit anderen Gruppierungen an - dennoch gab es in der Vergangenheit immer wieder negative Schlagzeilen mit Gewaltausbrüchen oder nicht genehmigten Choreografien.

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Bildquelle: https://pixabay.com/photos/fc-cologne-bundesliga-logo-soccer-1559343